Viel Wind um deine Zukunft
20.10.2025

Viel Wind um deine ZukunftJugendliche machen die ECE Zentrale zum Windpark 

Noch herrscht Flaute im Windpark, kaum ein Lüftchen zirkuliert und doch rauscht es gewaltig: „Fester, dreh richtig fest“ oder „ruhig, ganz ruhig“ und dann „wow, wir haben es geschafft, wow“ sind nur einige der aufgeregten Sprachfetzen, die durch das Foyer der ECE Zentrale fliegen. Die ECE ist Gastgeber der Teamchallenge „Windparkbau“, zu der das Programm clean:tech eingeladen hat. Es will Jugendliche für innovative Technologien und umweltfreundliche Produktion begeistern – und das passt gut zu einer Einkaufscenter-Entwicklungsgesellschaft, kurz ECE, die Solaranlagen auf Dächer bringt und Fernwärme, Bioblockkraftwerke oder grünen Strom nutzt. „Wir wollen immer besser werden und weiter“, sagt ECE-Nachhaltigkeitsmanagerin Maria Hill und wendet sich an die Jugendlichen. „Daher freuen wir uns auch, wenn ihr irgendwann mal neue Dinge erfindet, die wir einsetzen können.“  

Du kannst den Wind nicht beeinflussen, aber die Flügel neu setzen  

Gekommen sind rund 70 Neuntklässler unterschiedlicher Schularten und die müssen erst ihren Tisch und sich dann als Team finden. In Kisten stehen Winkel, unterschiedlich lange Hölzer und Schrauben parat, auf jedem Tisch ein Rotor mit Nabe, aber wo ist die Anleitung? „Los, lasst uns einfach unser eigenes Ding machen“, fordert Arada. Die Emil-Krause-Schülerin sitzt mit Stift und Papier am Bautisch „Neun“ und notiert die Jobverteilung: Wer die Quizfragen löst und möglichst viele Jetons nach Hause bringt, wer das Logo entwirft, und wer baut. Genauso, wie es die Bitou-Strategie für das Event „Windparkbau“ vorgesehen hat: Material sichten, Rollen verteilen, Spaß haben. Allerdings hatte Teamtrainer Sebastian Otte noch einen vierten Punkt genannt: „Plan entwickeln!“

Auf die Basis kommt es an

„Gut ist ja, wenn man über die Ideen vorher spricht“, sagt Sonja Behnk, als die Sozialpädagogin am Tisch ihrer Schüler vorbeischaut. Aber da ist es schon zu spät und die Gruppe mit der bisher gebauten Basis unzufrieden. Sie soll das schwere Windrad in Höhe 1,50 Meter stabil halten, da wo der schwarze Ventilator im Abschlusstest auf einen Windpark aus drei oder vier Windrädern trifft, um so viel Energie wie möglich zu erzeugen. „Ich habe einen Plan“, sagt Saksham und überzeugt sein Team, noch mal ganz neu anzufangen. „Manchmal werden auch Häuser abgerissen, anstatt sie zu renovieren“, kommentiert Pädagogin Behnk und rät der Gruppe, sich eine Beratung einzukaufen. Aber für die bräuchte es Zeit und die ist gerade knapp an Tisch Neun.

Wer wagt, gewinnt

Noch elf Minuten Bauzeit und ein Bautrupp in Hektik, es wird gehalten, geschraubt und wieder aufgeschraubt, weil die Konstruktion nach vorne kippt, sobald das Windrad befestigt wird. „So kann ich das nicht werten“, warnt Sebastian, ruft schon zur Windparkaufstellung und bittet seine Kollegin Louise um einen Notfalleinsatz. Die rät zu einem festen, langen Seil, Arada befestigt es mit einem Gewicht, fertig. „Eine mutige Konstruktion“, findet Frida, Auszubildende bei Siemens Energy, als sie das Windrad abnimmt. „Jedes Windrad ist hier einzigartig unterwegs“, lobt Sebastian und startet den Ventilator. Im schulübergreifenden Windpark III steht Windrad Neun ganz hinten, dafür im Zentrum – nimmt als erstes Fahrt auf und trägt einen hohen Anteil am Gesamtertrag von 8,36 Volt bei. Arada kann ihr Glück kaum fassen, und Saksham erkennt: „Du musst mit dem Team arbeiten und nicht alleine, das habe ich heute gelernt“, sagt er. Ein gutes Fazit für eine erfolgreiche Team-Challenge.

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