
Fachabi und dann schnell ab in die Praxis, Arbeitserfahrungen sammeln, eigenes Geld verdienen: So viel stand für Lukas Jadlowski am Ende seiner Schullaufbahn fest. Aber welcher der über 300 anerkannten Ausbildungsberufe passt am besten und in welchem Ausbildungsbetrieb? Lukas bat Freunde und Bekannte um eine Einschätzung: „Ziemlich alle haben gesagt, dass ich unbedingt etwas mit IT machen soll“, sagt der Zwanzigjährige. Nicht weiter überraschend für einen, der sich schon als Teenager für Rechner interessierte und anderen dabei auf die Sprünge half – und doch war Lukas die Bestätigung wichtig. Zumal auch der eine oder andere Hinweis mitgeliefert wurde, etwa auf das Unternehmen LichtBlick, das gerade Azubis suchte. Lukas studierte die Webseite, die Unternehmenswerte, den Standort – und stieg ein: „Das ist ein Ökostromkonzern direkt am Hauptbahnhof, ich bin sehr froh, dass ich mich dort beworben habe“, sagt der angehende Fachinformatiker für Systemintegration.
Auf ein Date mit der Ausbildung
Geschichten, wie die von Lukas können andere Jugendliche inspirieren. Das ist zumindest die Idee hinter dem „Date mit der Ausbildung“, zu dem die Initiative NAT eingeladen hat: Jugendliche der Stadtteilschulen Emil-Krause, Ida-Ehre und Max-Schmeling treffen auf an sauberen Technologien interessierte Ausbildungsbetriebe wie Siemens Energy, TRIMET oder die ECE. Was der Immobilienentwickler mit Nachhaltigkeit zu tun hat, erfahren die Neuntklässler nicht nur in einem Fachvortrag. Sie erleben es auch bei einer Teamchallenge im glasüberdachten Atrium und anschließend in modernen Konferenzräumen beim Speeddating mit den Ausbildungsbetrieben: Die ECE ist Gastgeber der Veranstaltung und ihr Erweiterungsbau ausgezeichnet – von der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.
Auf allen Weltmeeren zu Hause
Beim Speed-Dating treffen sechs Neuntklässler, drei Mädchen, drei Jungen, erst auf Lukas und dann einen Sitzkreis weiter auf Siemens Energy. Das ist mehr als nur ein Energieerzeuger, wie Azubi Steven Mielczarek deutlich macht. Der angehende Elektroniker für Betriebstechnik arbeitet im technischen Service und betreut Schiffe, die Siemens Motoren, Schaltschränke oder Computersysteme eingebaut haben. „Wir sind viel am Reisen, vor allem in die Häfen weltweit“, sagt er. Seine Kollegin Frida Gerstner hat keine Höhenangst und sich daher für die Sparte „Offshore Installation“ entschieden. „Wir nehmen neue Windparks in Betrieb, auch offshore, auf dem Meer.“ Das heißt, auch Frida ist auf Hotelschiffen weltweit unterwegs. „Als Auszubildende um die Welt zu fahren, das ist ja interessant“, findet Emil-Krause-Schülerin Katayun. Erst recht, wenn es durch Zuschläge besonders lukrativ ist.
Auf Aluminium gebaut
Geld ist für viele Jugendliche ein wichtiges Thema – besonders, solange sie Unternehmen und Ausbildungswege noch nicht kennen. Wie spannend eine duale Ausbildung sein kann, zeigte TRIMET, Europas größter familiengeführter Aluminiumproduzent. Aluminium steckt in vielen Zukunftstechnologien – etwa in den Rotorblättern von Windkraftanlagen. Die beiden Auszubildenden von TRIMET haben am Vormittag beim Bau eines Windparks mitgeholfen. Nun erklären sie den Neuntklässlern, wie sie auf ihr Berufsziel gekommen sind. Manche Schwingung muss da noch ihre Wirkung entfalten. „Ich fand das richtig gut, wie wir zusammen den Windpark aufgebaut haben“, sagt Shourya von der Max-Schmeling-Stadtteilschule – und geht mit einigen Anregungen für seine berufliche Zukunft nach Hause.
Bericht zum Windparkbau: Viel Wind um deine Zukunft












