Die besten Chancen an einem Tisch
12.06.2023

Die besten Chancen an einem TischNAT lädt Alumnae zur Zukunftskonferenz mit Speed-Dating 

Neun Unternehmen, fünf wissenschaftliche Einrichtungen und ein 50 Meter langer Tisch voller Optionen: In der wuseligen Town Hall der Factory Hammerbrooklyn kann eine einzelne Schülerin schon mal den Überblick verlieren. Aber Ria, Abiturientin vom Gymnasium Lohbrügge, hat die Mittagspause genutzt, um sich zu orientieren und mit Katja Spehling, Ausbildungskoordinatorin der Hamburger Energiewerke zu sprechen. „Ich hatte ein paar andere Fragen, als die anderen stellen“, sagt Ria, als sie zielstrebig am Tisch von Tanja Neuland Platz nimmt. Die Airbus Ingenieurin hat schon im ersten Teil der Alumnae-Konferenz „unsere:zukunft“ die aktuelle Forschung um den „Antrieb von morgen“ vorgestellt – und damit viel Interesse bei den Teilnehmerinnen geweckt.  Bei Ria sind noch Fragen offen, die sie im persönlichen Date nun anbringen kann: „Wieso sind auf den Flugzeugen keine Solarplatten?“

Alles im grünen Bereich 

Man sei doch über den Wolken und könnte die Energie gut nutzen, gerade wenn die Solartechnik immer weiterentwickelt werde, bohrt sie nach. „Gute Frage“, findet Neuland. Sie ist Expertin für Wasserstofftechnik und forscht an einem Tank aus Faserverbundstoffen. Noch sei zusätzliches Gewicht ein Problem, aber ob daran gearbeitet werde, dazu will Neuland an einen Kollegen herantreten. Genau das ist die Idee hinter der Zukunftskonferenz mit Role Models aus den Bereichen Data Science, Nachhaltigkeit und medizinische Forschung: jungen Frauen Impulse aus der aktuellen Forschung geben, aber auch die Chance auf persönliche Begegnung und Austausch. Für das Speed-Dating hat die Veranstalterin, die Initiative NAT, die Town Hall in drei Farbbereiche und damit den Nachmittag in drei Gesprächsrunden à 20 Minuten unterteilt.

20 Meter Orientierung

Etwa 20 Meter Tisch sind den Ausstellern vorbehalten: Mit Aufstellern, Flyern und Technik zum Anfassen, etwa einem Fernwärmerohr der Hamburger Energiewerke, zeigen die beteiligten Firmen, wie eine Zukunft bei ihnen aussehen könnte. Lilian ist auf der Suche nach einem passenden Studiengang: „Ich möchte etwas mit Management machen, aber auf keinen Fall nur BWL“, sagt die Physikprofilschülerin vom Gymnasium Süderelbe. Fündig wird sie bei Jasper Stoef, dualer Student des Wirtschaftsingenieurwesens bei Shell. „Die meisten nehmen uns vermutlich als Tankstelle wahr, aber wir sind im gesamten Energiebereich vertreten“, betont Jasper und erzählt von seinem Einsatz im Shell Technology Center Hamburg. Weitere Impulse für Studiengänge würde Lilian am Stand des Intralogistikkonzerns Jungheinrich, der TUHH oder HAW finden, wenn nicht an dieser Stelle das Schiffshorn zum Wechsel ertönen würde. „Nehmt eure Fragen mit in die dritte Runde und auch im Anschluss ist noch Zeit“, verspricht NAT-Moderatorin Stephanie Gottschalk. 

Informatik – allemal einen Versuch wert 

Zielstrebig setzt sich Lilian zu Kathleen Neitzel, selbst Alumnae und inzwischen Studentin der Angewandten Informatik an der HAW. „Bei mint:pink habe ich erlebt, dass es viel mehr gibt, als man in der Schule kennenlernt und wollte etwas ganz Neues ausprobieren“, sagt Kathleen. Ein Informatikstudium, ohne jemals programmiert zu haben, das sei so gewagt, wie cool gewesen, weil es ihr ganz neue Welten eröffnet habe, betont die 21-Jährige. Lilian kann sich schwer vorstellen, was man anschließend damit macht. „Nur 20 Prozent der Entwickler programmieren am Ende auch“, so Kathleen. „Die Mehrheit arbeitet in der Projektleitung, das hat sehr viel mit Menschen, Organisation und Kommunikation zu tun“. Klingt richtig cool, findet Lilian. Der Impuls aus der Informatik ist einer von vielen, den die Elftklässlerin aus der Zukunftskonferenz mitnimmt. Ein Satz habe sie vor allem beflügelt. Er stammte von Tanja Neuland und zog sich durch den gesamten Tag: „Spaß ist der größte Antrieb!“ 

Wir bedanken uns bei den ausstellenden Unternehmen Airbus, Hamburger Energiewerke, Jungheinrich und Shell, bei der HAW Hamburg und der TU Hamburg sowie der Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung und für die freundliche Unterstützung von Aurubis, NXP Semiconductors und dem Rotary Club Hamburg-Hafentor!

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