Mathematik ist vielfältig, bunt und kreativ
06.04.2023

Mathematik ist vielfältig, bunt und kreativInterview mit mint:pink Alumna Vivien

Moin, ich bin Vivian und 23 Jahre alt. Vor vielen Jahren habe ich am Programm mint:pink teilgenommen und studiere heute an der Uni Hamburg Mathematik im letzten Mastersemester!

Starthilfe ins Studium

An dem mint:pink Programm hat mir besonders gefallen, dass ein starker Zusammenhalt unter den Mädchen gefördert wurde, die sich für Naturwissenschaften begeistern. Ich habe neue Mädchen mit den gleichen Interessen kennengelernt und es war schön, frei über Naturwissenschaften sprechen zu können. Ich habe mich von dem Programm gut unterstützt gefühlt und so erinnere ich mich vor allem an die ganzen Hefte und Broschüren, die uns über die Jahre immer wieder mitgegeben wurden. Als dann das Abitur näher rückte, habe ich nochmal in all die Unterlagen geschaut und mich vor allem in den Heften um das Thema Mathematik herum wiedergefunden. Das hat mich in der Wahl meines Studiengangs bekräftigt.

Vielfältig, bunt und kreativ

Mir war immer klar, dass ich etwas mit Mathematik machen möchte und als ich angefangen habe zu schauen, was es da so für Studiengänge gibt, habe ich immer gedacht „Ein bisschen mehr Mathe wäre schön“. Also habe ich überlegt, warum dann nicht einfach reine Mathematik studieren? Die erste Woche war dabei ziemlich überwältigend für mich. Ein neues System, viele neue Leute und die Freunde aus der Schule alle ganz fern. Da haben mich Zweifel geplagt und ich habe mich gefragt, ob ich das alles überhaupt schaffe. Doch dann hat mich in einer Vorlesung zu Mengenlehre die Begeisterung gepackt und ich war noch nie so euphorisch beim Lernen neuer Dinge. Ich wusste, meine Wahl war die richtige.

Das Mathe Studium ist sehr abstrakt. Bereits in den ersten Wochen des Studiums kann man sich die Objekte, über die man täglich spricht und philosophiert schon nicht mehr bildlich vorstellen. Das wird von vielen als trocken wahrgenommen aber die Mathematik ist so vielfältig, bunt und kreativ. Während des Studiums habe ich gemerkt, wie sich meine Wahrnehmung der Welt verändert hat und wie oft ich Mathematik im Alltag entdecke.

Ausgleich ist wichtig

Manchmal kann es da schwierig sein, abschalten zu können. Da ist es vor allem wichtig sich einen Ausgleich zu suchen. Ich male zum Beispiel sehr gerne und meine Freunde fahren Fahrrad oder programmieren Apps. Weil in der Mathematik alles im Kopf abläuft, ist es wichtig da hin und wieder rauszukommen. Das Mathematikstudium brechen laut Statistiken immer weitaus mehr als die Hälfte aller Anfänger ab, das kann einen schnell mal entmutigen. Offen mit Kommilitonen über die eigenen Gedanken und Sorgen zu dem Thema zu sprechen, kann da sehr guttun.

Versteckt oder verbiegt euch nicht

Mir war immer wichtig mir treu zu bleiben. Vor allem für Frauen im MINT-Bereich kommen immer gerne gewisse Stereotypen in den Kopf und da kann man sich manchmal in eine Box gesteckt fühlen. Andere Mädchen mit den gleichen Interessen aber völlig verschiedenen Persönlichkeiten und Hobbies kennen zu lernen, hat mich darin bekräftigt einfach ich selbst zu sein. Manchmal wurde ich dadurch vielleicht auch von Männern unterschätzt aber gerade dann war es schön meine Talente beweisen zu können. Mein Rat an Mädchen, die vielleicht auch gerade das mint:pink Programm durchlaufen, ist: Sich nicht zu verstecken und sich niemals klein zu machen. Wir Frauen haben so viel zu bieten!

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