Scheck to check it out
24.06.2019

Scheck to check it outWasserstoffgesellschaft unterstützt Schüler-Klimakongress

Bei überdimensionierten Geldübergaben ist es mit dem Bankgeheimnis nicht weit her: „Der Scheck ist ja gar nicht unterschrieben“, ruft ein Teilnehmer in der dritten Reihe. Da ist der XXL Spendenscheck der Wasserstoff-Gesellschaft Hamburg schon offiziell überreicht, die Mitgliederversammlung kurz vor der Kaffeepause und das Podium im Merkur-Zimmer der Handelskammer verlassen. Aber Vorsitzender Michael Eggenschwiler greift den Faden auf, genauer zum Stift in seiner Westentasche, dann zum umweltfreundlichen Karton, unterschreibt und überreicht ihn ein zweites Mal. „Mit der Lupe kann man das sehen“, sagt Sabine Fernau zufrieden. Die NAT-Geschäftsführerin ist gemeinsam mit vier Schülerinnen und NAT-Projektleiterin Antje Gittel zu Gast – und ihr Klimakongress Empfänger der Spende im Wert von 3 000 Euro.

Vernetzte Zukunft

Die Entscheidung fiel der Wasserstoff-Gesellschaft gar nicht schwer, wie ihr Vorsitzender deutlich macht: „Wasserstoff ist Zukunft, die Jugend ist Zukunft, das passt wunderbar!“ Das sehen Amelie, Kaja, Linda und Sophia genauso. Sie haben gerade ihr Abitur gemacht oder stehen kurz vor der Abschlussklasse, sind ganz aus Niendorf, Rissen, Stellingen oder Wandsbek angereist – für ein großes, gemeinsames Ziel: Nachhaltigkeit, Klimaschutz und den Schülerkongress am 12. September an der HAW und HCU organisatorisch wie inhaltlich vorantreiben. „Ich finde Wasserstoff ein super spannendes Thema“, sagt Amelie. Viele ihrer Bekannten im Hamburger Westen fahren Elektroautos, aber die 17-Jährige ist skeptisch: „Wenn der Strom dafür aus dem Kohlekraftwerk kommt, sehe ich da für das Klima keinen Gewinn.“ Mit Wasserstoff habe sie noch wenig Erfahrung, möchte aber mehr wissen.

Leicht, aber zentral für die Energiewende

Da ist die Elftklässlerin an der richtigen Adresse. Die Wasserstoff-Gesellschaft unterstützt den Klimakongress nicht nur finanziell, sondern auch fachlich: „Wasserstoff – das leichteste Element des Periodensystems, kann uns das bei der Energiewende helfen?“, lautet der Vortrag, den Professor Michael Fröba von der Universität Hamburg für die Kongressteilnehmer an der HAW halten wird, und das ist eine rein rhetorische Frage, wenn man zugleich im Vorstand der Wasserstoff-Gesellschaft tätig ist: „Ohne Wasserstoff kriegen wir die Energiewende nicht hin“, betont der Chemiker. Skalierbar, speicherbar und bei der Energieumsetzung frei von CO2-Emissionen – „das ist einzigartig“, so Fröba. „Gerade hier im Norden sind wir eine gute Modellregion, weil wir hohen Anteil an Windstrom haben.“

Mit Wasserstoff zum grünen Flughafen

Wie grüner Wasserstoff – erzeugt aus Erneuerbaren Energien – heute schon die Energieversorgung ergänzt, erfahren Teilnehmerinnen des NAT-Mädchenprogramms „mint:pink“ etwa in der Umweltabteilung des Hamburger Flughafens. „Wir betreiben beispielsweise die Lärmmessstände mit Brennstoffzellen“, sagt Eggenschwiler, der hauptberuflich Flughafenchef und von der Technologie nicht nur privat überzeugt ist. „Wir waren mit die ersten, die Fahrzeuge mit Wasserstofftechnologie auf dem Flughafengelände eingesetzt haben: Wir versuchen, weit vorne mit dabei zu sein.“ Das gilt auch für die Nachwuchsarbeit, denn nicht nur die Verbindung zwischen mint:pink und Hamburger Flughafen sind langjährig. „Wir haben schon 2011 Gelder für Wasserstoff-Experimentiersets von Ihnen bekommen“, wendet sich Sabine Fernau zum Dank an die Mitglieder. „Auf unserem Klimakongress wird das Thema zum Schwerpunkt an der HAW – und ist bereits ausgebucht.“ Die Zukunft ist vor allem eines: vernetzt!

Leseempfehlung