Emissionsfrei durch Luft und Raum:
19.12.2022

Emissionsfrei durch Luft und Raum:Match Day Space Technologies streamt technische Innovationen in die Oberstufe

Wie Flügel strecken die schwebenden Objekte auf dem Bildschirm langsam ihre Solarpanele aus. „Ein jeder Satellit braucht Energie“, kommentiert Charlotte Bewick, die kurze Filmsequenz. Die promovierte Raumfahrtingenieurin konzipiert seit 10 Jahren Raumfahrtsysteme für das Familienunternehmen OHB. Selbstversorgung im All ist in diesem Fall eine der kleinsten Herausforderungen für die high-tech Innovationen aus Bremen. Meist zum Zweck der Wissenschaft auf die Oberflächen von Planeten entsandt oder für unsere tägliche Kommunikation die Erde umkreisend, werden sie mit Raketen in den Orbit geschossen und erfüllen dort hochkomplexe Aufgaben. Für ihr Studium habe sie sich „wegen ihrer Faszination für den Weltraum“ entschiedenen, erzählt Charlotte Bewick den knapp 300 Schülerinnen und Schülern, die an diesem Vormittag zum Match Day Space Technologies eingeschaltet haben. „Den wirklichen Arbeitsalltag als Raumfahrttechnikerin hätte ich mir früher nicht vorstellen können“, gibt die Leiterin der Abteilung für Vorentwicklung zu. Bei Bewick sind es vor allem Machbarkeitsfragen und Prototypenentwurf.

Von der ersten Mondlandung zur Hochschulprofessur  

Für Innovationen begeistern und um den Nachwuchs werben, so das Anliegen des seit 2020 bestehenden digitalen Angebots zur Berufs- und Studienorientierung der Initiative NAT. Und somit ist es nicht verwunderlich, dass Faszination auch das Stichwort für Volker Gollnick ist, der die Streaming-Konferenz für MINT-Oberstufenprofile mit einem Grußwort eröffnet. Darin erfahren die Jugendlichen von seinem Weg zum Ingenieur für Luftfahrt und der Vielfalt, die dieser Beruf später mit sich bringt. „Ihr könnt heute sehen, was man mit einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik alles machen kann. Das ist viel mehr als nur ein Flugzeug zu bauen. Das Spannende ist auch das drumherum zu sehen, bis hin zur Klima- oder Lärmforschung“, führt der Professor und Institutsleiter für Lufttransportsysteme an der TU Hamburg begeistert aus. Zur Vielfalt an diesem Tag trägt auch Jil Eltgen bei, die am Institut für Flugzeug-Produktionstechnik der technischen Universität promoviert und den Teilnehmenden Einblicke in das Verbundprojekt „i-LUM“ gewährt. 

Alles eine Frage der Energie  

„Innovative Luft-gestützte urbane Mobilität“ lautet das gemeinschaftliche Vorhaben Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen, bei dem sich viel um Nachhaltigkeit dreht. Güter- und Personentransport im unmittelbaren Luftraum einer Stadt und das möglichst grün und Ressourcen-schonend, so die Zielsetzung. „Das Ganze soll elektrisch fliegen, denn wir wollen möglichst auf fossile Brennstoffe verzichten“, erklärt Eltgen, die auf Umwegen von der Energietechnik zur Luftfahrt gekommen ist. Futuristische Drohnen von der Größe eines Kleinbusses die sich von Plattformen erhebe - doch flugfähig sind die Lufttaxis bisher nur in der Simulation. Das und vieles andere haben sie gemein mit den Prototypen eines Wasserstoffflugzeuges, die Anna Bauch den Schülerinnen und Schülern an diesem Tag präsentiert. Die promovierte Ingenieurin rundet den Match Day mit einer Session zum emissionsfreien Fliegen und ihrer Forschung beim Luftfahrtkonzern Airbus ab. 

Kreative Köpfe gesucht  

„Da bin ich wieder“, grüßt Volker Gollnick, der in seiner Funktion als Professor in der letzten Session gleich noch einmal ran darf, um bei den Jugendlichen für das Studium der Ingenieurswissenschaften an seiner Hochschule zu werben. Unterstützung bekommt er von zwei weiteren Hamburger Universitäten und den beiden Professoren Kay Kochan und Jochen Schiewe, die den Jugendlichen die vielfältigen Möglichkeiten im Studium Flugzeugbau an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Geosiäse und Geoinformatik an der Hafencity Universität darlegen. Da ist sie wieder, die Frage nach der eigenen beruflichen Zukunft, die wohlmöglich irgendwo im Spagat zwischen technischer Innovation und klimaneutraler Vision liegt und vielleicht mit einem Ingenieursstudium beginnt. 

 

Ein besonderer Dank geht an die Ingeborg-Gross-Stiftung für die Förderung der Match Days und die ECE für die Beherbergung unsere Studios!

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